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Homo Viator
Lateinisch, wörtlich `der wandernde Mensch´. Geprägt von Gabriel Marcel
(1889 bis 1973) in Homo Viator, Philosophie der Hoffnung, Düsseldorf 1949, als Reise zu Gott. Als Metapher formal angelehnt an die paläoanthropologische Kategorie des homo sapiens (vernunftbegabt), jedoch analog zu philosophischen Homo-Epitheta wie homo faber (erschaffend), homo ludens (spielend) und homo portans (tragend), dann verstanden als eine immanente Grundeigenschaft des Menschseins und davon abgeleitet als Oberbegriff für Reisestile.
Die Sesshaftigkeit des Homo Viator erzeugte eine Zerrissenheit, die in der Bibel als Geschichte von Kain
(Schmied) und Abel
(Nomade) dargestellt wird und die in jedem Menschen aufscheint als Kampf zwischen Philobatie und Oknophilie.
Maurice A. Michel
Ohne Fahrplan
Original-Beiträge zu einer Philosophie des Reisens
Deutsch von K. Lütgen 480 S. 1955 Minden (Westf.) Köhler