Scheil, Elfriede
Der Sinnzusammenhang zwischen wildem Mann und Totenschädel in Albrecht Dürers Paar mit Totenkopfwappen von 1503.
Zeitschrift für Kunstgeschichte, 73.3 (2010) 433–444. Inhalt S. 436, Fußnote 7 mit Verweis auf Loeschke 1955
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Christophorus
dem Schutzpatron der Reisenden im christlichen Glauben; er gilt als Märtyrer, manchmal auch als Heiliger, ist der christlichen Kirche jedoch eher suspekt. Sein griechischer Name Χριστόφορος bedeutet »Christusträger«. Dieser wird als meist bärtiger Hüne mit Stab dargestellt, der das Jesuskind auf seinen Schultern durch einen Fluss trägt, ikonographisch ist er ein Wilder Mann. Diesem christlichen Christophorus wurden die heidnischen Attribute genommen, denn der frühe Christophorus trug ein Lamm und wurde als hundsköpfiger Riese dargestellt, der ikonographisch dem ägyptischen Anubis entsprach:
Usuardus
zum 25. Juli, dem Tag des Christophorus, die Figur mit Löwenkopf, gezeichnet zwischen 1138 und 1147 im Kloster Zwiefalten 2).Sein ältester Name Reprobus (lat.), rebrebos (griech.), rabrab (alt-aram.) bedeutet `Der Verworfene«´ 3). Der Sage nach erhielt dieser hundsköpfige Menschenfresser nach der Taufe den Namen Christophorus und die Fähigkeit der menschlichen Sprache.
Die christliche Figur des Christophorus ist ein Seelenbegleiter (»Psychopompos«) wie die heidnischen »liminal deities« der Antike (Hermes, Merkur, Anubis, Pushan u.a.). Diese halfen den Seelen der Verstorbenen über den Fluss des Todes in die Unterwelt: Anubis übergab die Seele an Toth, Hermes an Charon, Christophorus jedoch an Petrus, denn die christliche Lehre hatte die Verdammnis durch die Erlösung ersetzt.
Christophorus gehört zur Gruppe der 14 (manchmal 12) Nothelfer im christlichen Glaubenssystem. Ethnologisch gehört er zu den »liminal deities«, weil er bei Grenzüberschreitungen hilft, hier also das Durchschreiten eines Flusses oder die Begleitung der Seele ins Jenseits. Seine Bedeutung als Beschützer der Reisenden, sein Name und seine Attribute verweisen gleichwohl auf viel ältere, Jahrtausende alte Wurzeln aus nomadischer Zeit, siehe Reisegötter. Vielleicht deswegen ist er bis heute im Profanen erfolgreich, als kirchlicher Heiliger jedoch abgesetzt 4).
Die Aufgabe des Christophorus war, den reisenden Menschen vor Gefahren zu beschützen, insbesondere vor dem plötzlichen Tod. Benker
(1975) wies darauf hin, dass die auffällige Verbreitung des Heiligen im Alpenraum durch die besonders gefährlichen Reiseumstände und die Zunahme der Reisetätigkeit über die Alpenpässe begründet sein könnte. Dazu wurde Christophorus oft überlebensgroß dargestellt und nicht nur an exponierten Stellen entlang des Weges sondern an Orten, die passiert wurden ohne eine Siedlung durchqueren zu müssen, also an Kapellen und Kirchen, Herbergen, Gasthäusern, Türmen, Toren, Brunnen so dass die Figuren von weitem gesehen werden konnten (Bittmann
2003). Die Abstände waren so dicht, dass Reisende täglich mindestens eine Christophorus-Darstellung wahrnehmen konnten.
Benker, Gertrud
Bittmann, Yvonne
Hahn-Woernle, Birgit
Kost, Otto-Hubert
Krausen, Edgar
Kretzenbacher, Leopold
W. Loeschke, S. C. Canineus, E. Redslob
zum 70.GeburtstagSilvia Marin-Barutcieff
Kost
2015Mozzoni, Loretta
; Paraventi, Marta
(Hrsg.)Rosenfeld, Hans-Friedrich
P. Saintyves
Heinrich Schauerte
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Scheil, Elfriede
Scheil, Elfriede
Kost, Otto-Hubert
1929-2015Richilde
und Paul Werner
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