Ferien

Im 15. Jahrhundert aus dem lateinischen feriae (religiöse) `Festtage´ eingedeutscht mit der Bedeutung, dass eine Einrichtung schließt: Schul-, Gerichts-, Vorlesungsferien. Etymologisch wurzelt 'Ferien' im lateinischen feriae 'Feiertage, Feste', daher wurden bis in die Frühe Neuzeit man feriae sacrae und feriae profanae unterschieden. In dieser Zeit ruhte das öffentliche Leben, also Gerichte, Universitäten, Schulen. Ferienordnungen bestimmten die Einzelheiten.

Ferien orientierten sich am Anlass, also den Feiertagen, und galten für das öffentliche Leben. 'Urlaub' wurde dagegen im Einzelfall gewährt, es war die Erlaubnis, sich zu entfernen verbunden mit der Pflicht, zurückzukehren. Weder Ferien noch Urlaub wurden ursprünglich mit 'Reisen' verbunden. Ihre Bedeutung verschob sich langsam und erfasste im 19. Jahrhundert die Bereiche 'Freizeit, Erholung, Muße, Reisen' derart, dass sie zunehmend synonym verwendet wurden.


Ausstellungsliste Fernweh, Reisefieber, Reiselust

1)
„urlaub, m.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, <Online>, abgerufen am 13.12.2025.
Referenz zur gedruckten Ausgabe: Anfang des Artikels: Bd. 24, Sp. 2466, Z. 60; Originalausgabe: XI. Band, 3. Abtheilung, Lfg 16. ureigenthümlichkeit — urstoff. Erscheinungsjahr: 1935.