Winfried Breidbach
Reise - Fahrt - Gang. Nomina der Fortbewegung in den altgermanischen Sprachen.
Diss. Köln Peter Lang 1994
Der Gang ist eine Form des Unterwegs-seins wie die Fahrt und die Reise.
`Gehen´ wurzelt im indogermanischen *ğhengh `schreiten, Schritt´ und bedeutete in allen germanischen Sprachen als *ganga die Fortbewegung aus eigener Kraft ohne Hilfsmittel und ist eines der 21 germanischen Nomina der Fortbewegung 1). Zusammen mit *wega als Ort der Fortbewegung und *senþa als Ziel bzw. Richtung der Fortbewegung ist es urgermanischen Ursprungs mit einem über die Zeiten unveränderten Bedeutungsgehalt. Dagegen bezeichnet `wandern´ ursprünglich ganz sachlich `einen geraden Weg zurücklegen´ mit einer Nebenbedeutung von `verändern´ im Sinne von `wandeln´ und `wenden´ als einem endlosen hin und her, vielleicht an die Erfahrung des Gehens hinter dem Pflug zwischen den Gewänden der Ackerfläche sich anlehnend so wie auch die `Fahrt´ an das Gehen in der Furche angelehnt ist, jedoch früh übertragen wird auf das Unterwegs-sein außerhalb der Gemeinschaft durch die Wildnis.
`Gehen´ dient hier als Kategorie für zahlreiche Umschreibungen (Periphrasen) der Fortbewegung zu Fuß, die sich allenfalls vordergründig durch ihre Bewegungstechnik unterscheiden, vielmehr aber durch Einstellungen und Zuordnungen geprägt sind, durch Attribute (Wanderstab, Pilgerstock, Hut, Rucksack u.a.) bezeichnet werden, manchmal Stereotypen erkennen lassen und sich hier und da mit Formen der Fußreise verbinden lassen:
Elmar Dalesi
, Rolf Kersten
Nuel Rho San
.Culmann, F. W.
Earls, James
, Thomas Myers
Kagge, Erling
Karin Krohn
König, Johann-Günther
Mumot, André
Petrarcas
BriefFriedrich Schiller
: SpaziergangAdalbert Stifter
: HagestolzEdgar Allan Poe
Thomas Bernhard
: Am OrtlerPaul Auster
: City of GlassChristoph Ransmayr
: Der fliegende BergBirger Solheim
Goethe
bis Hesse
.Johann Wolfgang von Goethe
, Heinrich Heine
, Hermann Hesse
, Johann Gottfried Seume
, Manfred Hausmann
und anderen Autoren zwischen 1770 und 1930 werden untersucht auf praktisch-konkrete Inhalte, also etwa Orientierung, Wegfindung, Kleidung, Nahrung, Gepäck.Rebecca Solnit
Paolo Bianchi
(Hg.): Ankommen - Hiersein - Weggehen.Wallace, Anne D.
Winfried Breidbach
Johann Gottfried Seume
Karl Friedrich Wilhelm Wander
J. M. Calisch