Liste der Beförderungssysteme
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Dvornik, Francis
Origins of intelligence services: the ancient Near East, Persia, Greece, Rome, Byzantium, the Arab Muslim Empires, the Mongol Empire, China, Muscovy.
XVI, 334 S. New Brunswick, New Jersey 1974: Rutgers University Press
de Acosta, José
Of the posts and chasquis that the Inca used.
S. 356-357 in: Jane E. Mangan (Hg.): Natural and Moral History of the Indies. New York, USA 2002: Duke University Press.
DOI
Das Botenwesen zwischen Zweistromland und Nil
Die Läufer (ruts) der Bibel
Die Bibeltexte 1) erwähnen des öfteren Läufer (Hebr. רוּץ rûts, `rennen´; lat. cursores regis, gr. ἀπεστάλη), etwa um Einladungen von Stadt zu Stadt zu schicken 2), königliche 3)) Erlasse zu überbringen: »zogen auf das Wort des Königs unverzüglich aus« 4), »und die Schreiben wurden gesandt durch die Läufer in alle Länder des Königs….« 5) Nachrichten mittels einer Kette von Läufern zu überbringen 6).
Assyrisches und ägyptisches Botenwesen
»Er vermacht, ehe er nach fremden Ländern geht,
sein Vermögen seinen Kindern,
aus Furcht vor den Asiaten und den wilden Tieren ...
Kaum nach Hause gekommen, muss er wieder fort;
wenn er abreist, liegt Zentnerlast auf ihm.«
Aus einem ägyptischen Papyrus der XII. Dynastie
(24. Jahrhundert v.Chr.), worin unter anderem
der Beruf des Boten beschrieben wird.
Gaston Maspero: Du genre épistolaire chez
les anciens Egyptiens de l'époque pharaonique.
Paris: Franck 1873.
Jakob, Stefan
Nachrichtenwesen.
S. 287–309 (=Kap. X) in: Mittelassyrische Verwaltung und Sozialstruktur. Leiden 2003: Brill.
DOI
Meier, Samuel A.
The Messenger in the Ancient Semitic World.
Diss. Harvard University, 1986 (=Harvard Semitic monographs, 45) XVII, 269 S. Atlanta 1988: Scholars Press.
Vallogia, Michel
Recherche sur les „Messagers“ (wpwtyw) dans les sources égyptiennes profanes.
(Centre de recherches d'histoire et de philologie de la IVe section de l'École pratique des Hautes Études. II. Hautes Études Orientales 6) Genève 1976: Librairie Droz.
Hethitisches Botenwesen
Windekens, A. J. van
Zur Herkunft von heth. „haluga“
Indogermanische Forschungen, 83 (1978) 121-122.
DOI Haluga 'Nachricht' und
haluga-talla 7) 'Bote' können nur schwer aus dem hethitischen selbst abgeleitet werden, der Autor schlägt eine weitere Deutung vor. Persisches
hadugā ist entlehnt. Im Griechischen entsprechen ihm
ἄγγελος und στέλλω, im Akkadischen
lāsimu 'Läufer' (lú KAŠ).
Francesco Giannone
Naming of Messengers and Intelligence Matters in Hittite Correspondence
Die Welt des Orients 53.1 (2023) 27-45
DOI
Hoffner, Harry Angier
An English-Hittite Glossary. In: Revue hittite et asianique, 25.80 (1967) 7-99.
DOI Online
messenger : halugatalla-, pišen(a)-(?), DUMU ŠIPRI,akkadisches LÚ ŢĒMU
messenger, in the manner of: haluganili
report: haluga-
scout: Lu: NÍ.ZU, ERÍN.MEŠ, halugaeš
Mark Weeden
State Correspondence in the Hittite World
S. 32–63 in: in Karen Radner (Hg.): State Correspondence in the Ancient World: From New Kingdom Egypt to the Roman Empire, Oxford Studies in Early Empires 2014.
Online
Diskutiert in Abschnitt 3.4 Messengers (49–52) mit Hinweis auf sumerisch LÚ KAŠ4.E 'runner', akkadisches LÚ PETḪ ALLU 'rider' mit ähnlichen Funktionen und sogar akkadisches LÚ KARTAPPU 'charioteers'
»Royal Roads« im achämenidischen Reich (άγγαοψον, Angarium)
„
Royal Roads“ in persischer (achämenidischer) Zeit verbanden Sardis, Persepolis und Susa, errichtet von
Darius
I. im 5. Jahrhundert BC, über die
Herodot
im 8. Buch seiner
Historia berichtet
8), wahrscheinlich aufbauend auf assyrischen Wurzeln. Kuriere legten die rund 2.700 Kilometer von Susa nach Sardis in neun Tagen zurück, Fußreisende benötigten 90 Tage. Grundlage war ein Staffettensystem, bei dem Reiter und Pferde auf jeder Station wechselten.
Henkelman, W.F.M.
,
Jacobs, B.
(Hg.)
Roads and Communication.
Kapitel 53, S. 717-735 in: B. Jacobs, R. Rollinger (Hg.): A Companion to the Achaemenid Persian Empire. Wiley 2021
DOI
Rostowzew, M.
Angariae
Klio, 6.6 (1906) 249-258.
DOI
ders.:
Nachtrag zu Angariae VI S. 257 Anm. 5
Klio, 7.7 (1907) 142-142.
DOI
Die persischen Poststationen im 19. Jahrhundert hießen chapar khanehs (türkisch).
Die Boten im persischen Reich
Die berittenen pirradaziš (`Expressboten´, griech. ἄγγαροι) sind im Archiv von Persepolis (»Festungstafeln«) dokumentiert und von Herodot
beschrieben 9). Sie sollen die rund 2.500 Kilometer lange Königsstraße in sieben Tagen zurückgelegt und dabei deren 111 Raststationen in 22 Kilometer Abstand genutzt haben.
Einfache Boten hießen hutlak (griech. ὁδοποιοί) und konnten auch Träger (lin hutira) sein, die »Vorläufer« karabattiš, letztere vermutlich ortskundige Führer von Karawanen. 10) Die Begriffe des Beförderungssystems (ἀγγαρεῖον, angareíon ) sind fast nur griechisch überliefert: Stationen (σταθμοί; βασίλειοι), Herbergen (καταλύσεις), Straßenwächter (ὁδοφυλάκεις) 11)
Alexander, Nikolaev
Iranian* zganda-‘mounted messenger’,* zgad-‘to ride’and Greek σφαδᾴζω.
Philologia Classica 16.2 (2021) 222-227.
DOI
Griechisches σφαδᾴζω „kämpfen, seinen Körper hin und her werfen“ ist mit protoiranischem *zgad- „reiten, galoppieren“ und *zganda- „Bote“ verwandt ist. Davon stammen die griechischen Lehnwörter σαγγάνδης und ἀσγάνδης ab. Schlussendlich rekonstruiert der Autor eine neue PIE-Wurzel *sgwhend- / *sgwh ̥n d- ‘sich schnell bewegen (von Pferden)’.
Bloch, Theodor
Zum Postwesen der alten Perser und Inder.
Wörter und Sachen 3 (1912) 135-136.
Online
Geiger, Bernhard
Zum Postwesen der Perser.
Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 29 (1915) 309–314.
Online.
Huyse, Philip
Von Angaros und anderen iranischen Boten.
Historische Sprachforschung / Historical Linguistics, 106.2, (1993) 272–84.
Online.
Vergleicht und diskutiert die verschieden gedeutete Bezeichnung des achaimenidischen großköniglichen Boten und zieht dazu zahlreiche Belege aus den iranischen Sprachen für bedeutungsähnliche Funktionen heran (eilen, senden, aufsteigen, verkünden, Träger einer Botschaft, (Schnell-)Läufer, Reiter, Rufer, Herold, Lobsänger, altindoar. ángiras- 'Sänger' …). Der früheste Beleg findet sich in Aischylos Ag. 282 als Adjektiv verbunden mit πΰρ 'Signalfeuer'.
John Hyland
The Achaemenid Messenger System and the Ionian Revolt: New Evidence from the Persepolis Fortification Archive.
Historia 68.2 (2019) 150-169.
Online
Ein neu aufgefundenes Dossier über den Einsatz von Pirradaziš »Expressboten« zwischen
Darius
und seinem Bruder
Artaphernes
, Satrap von Sardes, während des ionischen Aufstands 494/3 BC.
Boten im antiken Griechenland
angelós, ἄγγελος (Bote) erscheint bereits im Altgriechischen mit fremder, also älterer sprachlicher Wurzel, auch ángaros, ein persischer Kurier, 12), apostellō, ἀποστέλλω (Gesandte) abgeleitet von `senden´ (στέλλω stéllō < indogermanisch *stel-) . Im antiken Griechenland war der der Angelos heilig, weil er Nachrichten und Botschaften von außen brachte; später wurde differenziert zwischen Engel und Gast, zwischen dem Helden auf der Suche nach dem Heiligen Abenteuer und dem Reisenden.
Im antiken Griechenland wurde der Eilbote Hemerodromos genannt, weil er Nachrichten über große Distanzen innerhalb eines Tages transportierte. Das altgriechische ἡμεροδρόμος setzt sich aus `Tag´ (ἡμέρα heméra) und `Lauf´ (δρόμος drómos) zusammen, Mehrzahl Hemerodromoi.
Noch heutige Wettbewerbe (Marathon, Spartathlon) beziehen sich auf Hemerodromoi wie Pheidippides
490 vor Christus, als er 247 Kilometer in zwei Tagen von Marathon nach Sparta lief, Hilfe erbittend 13) oder Thersippos
/Eukles 14), der nach dem Sieg der Athener über die Perser 42 Kilometer von Marathon nach Athen lief, die Nachricht vom Sieg überbringend.
Hemerodromoi sind kaum erwachsen und »nehmen auf ihrem Laufe nichts als Bogen, Pfeile, Wurfspieß und Feuersteine mit; denn diese Dinge sind ihnen auf der Reise ungemein nützlich.« 15)
Eine Inschrift auf dem Sockel einer Siegerstatue des Philonides
in Olympia lautet: »König Alexanders Eilbote und Ausschreiter Asiens Philonides des Zoitos Sohn aus Chersonaos in Kreta hat Dies dem olympischen Zeus geweiht« 16), dabei wird Bematistes mit `Ausschreiter´ übersetzt, gemeint ist jedoch eine Art Vermesser. Der Bote ist also nicht nur Sportler und Vermesser, sondern gehört auch zur sozialen Elite. Über denselben 17) sagt Plinius
18): »Philonides
, der Läufer Alexanders des Grossen
, legte den 1200 Stadien [ca. 240 km] langen Weg von Sicyon nach Elis in neun Stunden am Tage zurück«.
Heinz Happ
Zu άσγάνδης, άσκανδής, άστάνδης = ‘Bote’
Glotta 40.3 (1962) 198-201
Online
Mancini, Marco
Etimologia e semantica del gr. ἄγγαρος.
Glotta 73 (1995–96) 210–222.
Online
Rafał, Rosół
„The Messengers are Called Sangandai”: the Greek σαγγάνδης and its Relationship to ἀσγάνδης/ ἀστάνδης
Philologia Classica 16.1 (2021) 40-49.
DOI
Das zweifach belegte griechische Substantiv σαγγάνδης „Bote“ erscheint zusemmen mit drei Wörtern wahrscheinlich iranischer Herkunft: ὀροσάγγης „Wohltäter des persischen Königs; Leibwächter“, παρασάγγης „Parasang; Bote“ und ἄγγαρος „Bote, Kurier; Arbeiter, Hilfsarbeiter“. Diskutiert wird die Verwandschaft mit manichäisch-mittelpersisch/parthisch ižgand ‚Bote‘, sogdisch (a)žγand/(ɔ) žγand/ž(i)γant ‚id.‘, jüdisch-aramäisch ʾîzgaddā ‚id.‘, syrisch izgandā/izgaddā ‚id.‘, mandäisch ašganda ‚Helfer, Assistent, Diener; der Bote‘ aus altpersischem *zganda- bzw. frühmittelpersisch/frühparthisch *žgand- (oder *zgand-) mit der ursprünglichen Bedeutung ‚berittener Bote‘. Das rekonstruierte Substantiv leitet sich vom protoiranischen *zga(n)d- „weitergehen, galoppieren, aufsteigen“ ab.
Cursus Publicus
Cursus Publicus in römischer Zeit, eingeführt unter Kaiser Augustus
(63 vor bis 14 nach Chr.)
'öffentlicher Weg', altgriech. δημόσιος δρόμος, dēmósios drómos
Birley, Anthony R.
Locus virtutibus patefactus? Zum Beförderungssystem in der Hohen Kaiserzeit.
(= Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, 318). 54 S. Opladen 1992: Westdt. Verlag.
DOI Inhalt
Pascal Stoffel
Über die Staatspost, die Ochsengespanne und die requirierten Ochsengespanne. Eine Darstellung des römischen Postwesens auf Grund der Gesetze des Codex Theodosianus und des Codex Iustinianus.
Dissertation, Universität Zürich 1993 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 3, 595). XI, 192 S. Bern 1994: Lang.
Inhalt u.a. ein Anhang über die
Reisegeschwindigkeit des cursus publicus.
Mansio (< mansere 'bleiben') bezeichnet ursprünglich die
Rast unterwegs, überträgt sich dann auf die Etappe (37 km beim cursus publicus) zwischen zwei Rastplätzen und auf die Raststation (
Herberge) im Unterschied zu Wechselstationen (
mutationes) für die Zugtiere.
19)
Angaria, griech. ἀγγαρεία (aus dem Persischen) bezeichnet ursprünglich die Aufgabe für den Staat Personen und Gütern zu transportieren, abgeleitet daraus ἀγγαρήιον für Kurierdienste, ἀγγαρεία das Bereitstellen von Transportmitteln, schließlich bezeichnet Angaria das größte Transportfahrzeug im cursus publicus, den cursus clabularius.
20)
Kolb, Anne
Transport und Nachrichtentransfer im Römischen Reich
(=Klio. Beihefte NF Bd. 2) Berlin: Akademie 2009.
DOI .
Beginnend mit Frühformen über den
Cursus publicus, Nutzungsrecht, Finanzierung, Organisation und Infrastruktur, Beförderung der Annona [Lebensmittelversorgung: civica/militaria], Dienstreisen,
Kuriere,
Reisegeschwindigkeiten u.a.m.
Die Boten im Römischen Reich
Im römischen Reich waren Boten einfache Dienstleister, weder Helden noch Sportler, sondern Freigelassene oder Sklaven. Die tabellarii (tabellarius) transportierten schriftliche Mitteilungen (tabellae); größere Distanzen übernahmen (berittene) Kuriere stratores (sternere àufsatteln´), später auch speculatores. Dagegen war der einfache Läufer als Bote ein corisator oder cursor (pedites cursores), als Träger ein gerulus 21), aber auch: baiulus, cartifer, executor, exhibitor funifer, gestor, lator, missus, nuntius, ostensor, perlator, portitor litterarum, rollifer … Veredarius
beschreibt die griechischen und römischen Boten sehr ausführlich und betrachtet sie als nachrichtendienstliche Voraussetzung für den Weltverkehr, neudeutsch Globalisierung.
So korrespondiert der griechische Götterbote Hermes
mit dem angesehenen Hemerodromos
, der die Welt vermisst; der römische Gott Merkur
dagegen mit dem dienstleistenden tabellarius und dem Markt (lat. merx).
Bender, Helmut
Römischer Reiseverkehr: cursus publicus und Privatreisen.
(= Kleine Schriften zur Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands, 20) 79 S. 42 Abb. Stuttgart 1978: Gesellschaft für Vor-und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern mit Unterstützung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart und der Stadt Aalen. Fortsetzung von: Bender, Helmut: Römische Strassen und Strassenstationen
Krug, Erich
Die Senatsboten der römischen Republik.
Dissertation Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. 106 S. Breslau 1916: Korn.
Riepl, Wolfgang
Das Nachrichtenwesen des Altertums mit besonderer Rücksicht auf die Römer
XIV, 478 S., Leipzig: B.G. Teubner, 1913.
Das Botenwesen in China
Die Textsammlung Zhou Li 周禮 aus der Han Dynastie (206 vor bis 200 nach Chr.) beschreibt ein System mit
Rasthäusern alle 10 li (ein li etwa 450 bis 650 Meter)
Herbergen und Vorratslagern alle 30 li
Größere Versorgungsstationen mit einem Markt alle 50 li
Während der Tang Dynasty (618–907) wurde das System durch einflussreiche Familien betrieben. In der Sung Dynasty (960–1279) überführte der Staat das System in militärische Kontrolle.
In der Yuan-Dynastie 1271-1368 entstand unter der mongolischen Herrschaft ein System mit bis zu 10.000 Poststationen und 200.000 Pferden. Berittene Kuriere (mabo 馬撥) und laufende Eilboten (bubo 步撥) verbanden die zentrale Administration mit den Provinzen. Die Stationen hießen yizhang 驛站 oder mongolisch yam (aus mong. jamci, chin. zhanch 站赤). Im mongolischen Raum entstand das ähnlich organisierte Yam.
Kao, Wan-Chuan
Hotel Tartary: Marco Polo, Yams, and the Biopolitics of Population.
Mediaevalia, 32 (2011) 43–68.
DOI
Georg Lehner
Die Kuriere des Kaisers.
Wenhua, 18-09-2013
Online
Morgan, David
Reflections on Mongol Communications in the Ilkhanate.
S. 375–385 in: Studies in Honour of Clifford Edmund Bosworth Volume II. Leiden 2000: Brill.
DOI
Peter Olbricht
Das Postwesen in China unter der Mongolenherrschaft im 13. und 14. Jahrhundert
(=Göttinger asiatische Forschungen, 1) 110 S. Bibliogr. S. 91–98 Wiesbaden 1954: Harrassowitz.
Dromos im byzantinischen Raum
Barīd im arabischen Raum
Yam im zentralasiatischen Raum
Yam, ein mongolisches System (nicht nur) zum Befördern von Post und für Stationen, das insbesondere von
Ögedei Khan
[1186-1241] ausgebaut wurde
22) und im chinesischen Botenwesen wurzelte.
Örtöö wurden als Kontrollstation und Pferdestation übersetzt. Diese waren im Abstand von 30 km errichtet, einer Tagesstrecke für Zugtiere mit Fuhrwerken, während Reiter 60 km täglich zurücklegen konnten und Boten im Staffettensystem ein Vielfaches davon. In jeder Station standen zwei Läufer bereit. Noch heute tragen viele Ortsnamen die Zusatzbezeichnung örtöö. Yam war ein politisch-militärisches Konzept zur Kontrolle und Verwaltung.
23)
Im Zusammenhang mit den örtöö stehen die
Steinhaufen oboo mit ihren Funktionen zur Oientierung, als Grenzmarkierung, sowie
-
Carole Ferret
Un espace à l’aune du bétail.
Études mongoles et sibériennes, centrasiatiques et tibétaines [En ligne], 36-37 | 2006, mis en ligne le 17 mars 2009, consulté le 09 janvier 2024.
Online,
DOI
Yam hießen auch die Beförderungssysteme im zentralasiatischen Raum (türk. jam) und im russischen Zarenreich
Ям. Dort bezeichnete Ям zuletzt eine Postkutschenstation mit Gasthof und Stallungen. Im zaristischen Russland hatten die Stationen einen Abstand von 50-50 Werst (43-53 km). Die Bezeichnung hat sich in vielen russischen Ortsnamen erhalten.