Inhaltsverzeichnis

Zeitleiste des Weltbildes

→ Vergleiche mit anderen Zeitleisten

Jeder stellt sich die Welt auf eigene Art und Weise vor, gemäß der persönlichen Weltanschauung. Ein Abbild der Welt als mental map außerhalb der Anschauung erfordert Vorstellungen vom Anderen und Fremden, denen Namen anhaften.
→ Ausstellungsliste Wildnis
→ Synoptischer Vergleich mit anderen Zeitleisten

Diese Namen nehmen in der Vorstellung einen unklaren Raum ein und werden zum »Land« ohne Rand. `Land´ kann zunächst der Wohnplatz von Menschen mit dem Umland sein, bevor es als Land eines Volkes gedacht wird (Zentren mit Siedlungsraum) oder als Herrschaftsbereich. Dagegen sind umgrenzte Länder eine neuzeitliche Vorstellung, setzen meist Staaten und Nationen voraus. Der Begriff »Fremdländer« setzt damit unausgesprochen einen ebenso unklaren Grenzraum voraus, der bekannt und fremd ebenso scheidet wie Wissen und Phantasie: ägyptisches Dilmun, biblisches Ophir, sumerisches Punt.
→ Ausstellungsliste Weltbilder und Panoramen

Verbinden sich diese Raumvorstellungen mit den bekannten Raumwahrnehmungen (etwa Horizont, Richtungen von Sonnenaufgang, vorherrschenden Windrichtungen, Flüssen …) so kann ein Denkmodell entstehen, dass all diese Objekte mit Richtungen und Entfernungen verbindet.
→ Ausstellungsliste Wissenstransfer

Ein solches Denkmodell finden seinen konkreten Ausdruck über Listen und als gezeichnetes Weltbild in Karten.

Listen von Ländern und Völkern

Die Länder Altägyptens im 14./15. Jahrhundert BC

Die Länder der Hethiter im 2. Jahrtausend BC

Die Länder der mykenischen Kultur 1600–1100 BC

Die Länder Homers 1200–800 BC

Bei Homer werden vorwiegend die Namen von Städten und Völkern benutzt, um Regionen zu bezeichnen, Ländernamen treten dem gegenüber zurück.

Die Länder der Bibel im 8./9. Jahrhundert BC

Die Länder Irans um 500 BC

Weltkarten

Die ältesten Weltkarten, die wir als solche erkennen können, entstanden in Babylon und Griechenland. Gemeinsam ist ihnen der Kreis als Horizont und die Flächenunterscheidung in Land und Wasser.

Es sind rund tausend Weltkarten des Mittelalters aus dem Europa des 7. bis zum Ende des 14. Jahrhunderts überliefert (Engl. early world maps, frz. planisphère, mappemondes, cartes anciennes du monde, it. planisfero, niederl. wereldkaart, lat. mappa mundi), byzantinische Karten blieben nicht erhalten. Davon sind die meisten klein und illustrativ, andere symbolisieren ein Weltbild (Imago Mundi). Größere Karten mit zahlreichen Namen dienen im einfachsten Fall als Wissensspeicher oder Lehrmittel. Die wenigsten Karten, meist Großkarten, haben das Wissen ihrer Zeit systematisch gesammelt mit dem Zweck, räumlich-geografische Orientierung zu ermöglichen, siehe Kartographie.

um 600 BC

3. Jahrhundert BC

Zeitenwende

1. Jahrhundert AD

2. Jahrhundert

4. Jahrhundert

6. Jahrhundert

8. Jahrhundert

9. Jahrhundert

Nach 814: Einhardt beschreibt in seiner Vita Caroli Magni als Teil des Vermächtnisses von Karl dem Großen drei silberne und einen goldenen Tisch, deren erste beide Konstantinopel und Rom beschreiben bzw. darstellen 8). Der dritte bildet »eine Beschreibung der gesamten Welt«; er blieb in Aachen und wurde dort 842 zerstört 9):

»Inter ceteros thesauros atque pecuniam tres mensas argenteas et auream unam 
praecipuae magnitudinis et ponderis esse constat. De quibus statuit atque decrevit, 
ut una ex his, quae forma quadrangula descriptionem urbis Constantinopolitanae continet, 
inter cetera donaria, quae ad hoc deputata sunt, Romam ad basilicam beati Petri apostoli deferatur, 
et altera, quae forma rotunda Romanae urbis effigie figurata est, episcopio Ravennatis ecclesiae conferatur. 
Tertiam, quae ceteris et operis pulchritudine et ponderis gravitate multum excellit, 
quae ex tribus orbibus conexa totius mundi descriptionem subtili ac minuta figuratione conplectitur, 
et auream illam, quae quarta esse dicta est, in tertiae illius et 
inter heredes suos atque in eleimosinam dividendae partis augmento esse constituit.« 
[Wikisource: Einhardus: Vita Karoli Magni, p.(33) ]

10. Jahrhundert

11. Jahrhundert

Images of the World. Manuscripts Database of the Imago Mundi tradition (Universität Utrecht)

12. Jahrhundert

13. Jahrhundert

14. Jahrhundert

15. Jahrhundert

Karte, Kartographen & Kartographie

16. Jahrhundert

Karte, Kartographen & Kartographie

17. Jahrhundert

Der Blick von außen

Literatur

1)
Otten, H. 1976-1980 Kašula, RlA V, 477; CTH 716 KBo 15.35 I 38; CTH 375 KUB 17.21; CTH 381 A: KUB 6.45 II 66-67 B: KUB 6.46 III 32-33
3)
Evans, James: The history & practice of ancient astronomy. New York 1998: Oxford University Press S. 82; mit Verweis auf Ovid, Cicero, De re publica 1.14,21,22 Gaius Sulpicius Gallus, wobei Cicero Thales als Erfinder des Globus nennt und Anaximander als Ersten, der die Theorie zur Kugelgestalt der Erde entwarf.
4)
Plinius, Naturalis Historia 3,17: „Agrippam quidem in tanta viri diligentia praeterque in hoc opere cura, cum orbem terrarum orbi spectandum propositurus esset“.
Martial 2.14
5)
(Le Liber Pontificalis. Introduction Et Commentaire Par L'Abbé L. Duchesne, 1.1, Paris, 1886, S. 432
6)
MS 29 Médiathèque Pierre Amalric d’Albi, Frankreich
7)
Biblioteca Apostolica Vaticana, MS. Vat. Lat. 6018, fol. 64v-65r
8)
Matthias Hardt
Vererbte Königsschätze in Völkerwanderungszeit und frühem Mittelalter
S. 125-143 in: Brigitte Kasten (Hg.): Herrscher- und Fürstentestamente im westeuropäischen Mittelalter. Köln 2008: Böhlau.
9)
Annales Bertiniani. G. Waitz (Hg.): M. G. H., Scriptores rerum Germanicarum: , Hanover, 1883. Online „Hlotharius … Lugdunum petiit.“
10)
P. H. Meurer
TO-Karte.
in: Lexikon des gesamten Buchwesens Online.
Karten zu den Werken Sallusts. S. 468-472 in: Eisenhut, Werner und Lindauer, Josef. Sallust Werke / Opera: Lateinisch - Deutsch. Berlin, Boston: De Gruyter (A), 2011. DOI
11)
London, British Library, MS. Cott. Tib. B. V. fol. 56v
12)
Paris, Bibliothèque Nationale, MS. Lat. 8878, fol. 45bisv-45terr
13)
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, MS. Vat. Reg. Lat. 123, fol. 143v-144r
14)
St. John´s College MS 17, fol. 6
15)
Archivio Capitolare
16)
The New Library, Hereford Cathedral
17)
Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana
18)
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Fondo Borgiano XVI
19)
Berlin, Staatsbibliothek, Preußischer Kulturbesitz, Signatur: 2° Kart. B 187